WAS KOMMT:
WAS IST:
WAS WAR:
WAS KOMMT
Ein Haus im Garten
Dass der wendepunkt in den letzten Jahren gewachsen ist und sein Angebot vor allem im Bildungsbereich stark erweitert hat, ist unseren Leser:innen sicherlich nicht verborgen geblieben. In unserem Vereinssitz in der Neunkirchnerstraße hat diese Erweiterung im Laufe der Zeit zu einem Platzproblem geführt, für größere Veranstaltungen mussten wir uns regelmäßig in externe Räumlichkeiten einmieten.
Das wird sich nun grundlegend ändern: Eine Privatstiftung bot uns vor rund zwei Jahren an, im Garten unseres Vereinssitzes ein zusätzliches Gebäude zu errichten. Kostenfrei für uns, aus Dankbarkeit für die Leistungen unseres Vereins. Wow, wir konnten unser Glück kaum fassen!
Gemeinsam mit der erfahrenen Architektin DI Adele Gindlstrasser von RAHM Architekten konkretisierten wir unsere Pläne und stimmten sie mit den Bauvorschriften und unserem finanziellen Rahmen ab. Das Ergebnis war im Juni 2022 der bewilligte Einreichplan für einen eingeschossigen Bau, zusammengesetzt aus vorgefertigten Raummodulen. Das neue Gartenhaus soll einen großen Veranstaltungsraum samt Eingangsbereich, Teeküche und Sanitäranlage beinhalten.
Nach einem weiteren Jahr der Ausschreibung und Vergabe der Bauarbeiten begann nun, Ende August 2023, die tatsächliche Bauphase. Das Fundament und die Anschlüsse ans Haupthaus wurden bereits errichtet, die Containerelemente werden demnächst geliefert und aufgestellt. Mit einer Fertigstellung der Bauarbeiten rechnen wir Ende Oktober 2023.
Aktuell sind wir mit der Planung der Innenraumgestaltung beschäftigt und erhalten auch dafür wertvolle Unterstützung durch die Innenarchitektin Ing.in Vera Sandhofer. Mit ihrem Studio S& hat sie sich auf öffentlich zugängliche Innenräume spezialisiert und stellt uns ihre Expertise als Zeitspende zur Verfügung. Was für eine Erleichterung, vielen Dank!
Der wendepunkt freut sich riesig über die bevorstehende räumliche Erweiterung und bedankt sich für die große Wertschätzung seiner Arbeit durch diese einzigartige Großspende. Danke, danke, danke!
Abfahrt für „Safer Place“
Bereits im Jänner 2023 haben wie in unserem Newsletter ein Projekt zum Gewaltschutz im öffentlichen Raum angekündigt. Mit großer Freude können wir nun den Start des Projekts „Safer Place – Sichere Arbeits- und Schulwege im öffentlichen Verkehr“ verkünden.
Ziel von „Safer Place“ ist es, herauszufinden, wie sicher der öffentliche Verkehr entlang der Südbahnstrecke für seine Nutzer:innen ist. Sind sexualisierte Übergriffe in Bus, Bahn und an Haltestellen medial aufbereitete Einzelfälle oder Ausdruck strukturell ungleicher Machtverhältnisse? In Österreich existieren dazu keine validen Daten. Mittels eines Online-Fragebogens, eingebettet in eine partizipative Sensibilisierungskampagne unter Einbindung aller Gemeinden entlang der Südbahnstrecke und ihrer Nebenstrecken, soll diese Wissenslücke geschlossen werden. Die Fachhochschule Burgenland begleitet den wendepunkt bei der Datenerhebung.
Fördergeberin für das Projekt, das über einen Zeitraum von 21 Monaten (bis Ende Juni 2025) läuft, ist die Arbeiterkammer Niederösterreich. Mit dem Projektfonds „Arbeit 4.0“ fördert die AKNÖ Initiativen, die das Leben von Arbeitnehmer:innen in Niederösterreich langfristig verbessern.
Die Südbahnstrecke wurde als eine der Hauptverkehrsrouten im Osten Österreichs, der Bahnhof Wiener Neustadt als meistfrequentierter Bahnhof Niederösterreichs ausgewählt. Als Fachstelle für sexualisierte Gewalt verfügt der wendepunkt über umfangreiche Expertise im Forschungsbereich und ist in der untersuchten Region bestens vernetzt. Zahlreiche Gemeinden haben ihre Unterstützung mit einem Letter of Intent bei der Projekteinreichung angekündigt – der wendepunkt bedankt sich herzlich dafür!
Wer mehr über das Projekt oder über Möglichkeiten der aktiven Teilnahme erfahren möchte, wendet sich bitte an wendepunkt-Mitarbeiterin Claudia Prudic unter: c.prudic@wendepunkt.or.at.
Es geht los, Zug fährt ab!
Wir reden wieder über Geld
Den bewussten Umgang von Frauen mit Geld zu fördern ist das Anliegen einer Veranstaltungsreihe, die das Land Niederösterreich in Zusammenarbeit mit der Monatszeitschrift Welt der Frauen und der Katholischen Frauenbewegung St. Pölten sowie in Kooperation mit dem wendepunkt und dem Sozialunternehmen Three Coins im Jahr 2022 gestartet hat. In allen Vierteln Niederösterreichs fanden äußerst erfolgreiche Veranstaltungen statt, das Interesse ist weiterhin ungebrochen. Deshalb gibt es nun zwei zusätzliche Termine von „Reden wir über Geld“ in Amstetten und Zwettl:
„Reden wir über Geld“ in Amstetten
Datum: Mittwoch, 18. Oktober 2023 um 18:30 Uhr
Ort: Landwirtschaftliche Fachschule Gießhübl
Gießhübl 7, 3300 Amstetten
Kosten: Freier Eintritt
Anmeldung und Programm: Reden wir über Geld! LFS Gießhübl (welt-der-frauen.at)
„Reden wir über Geld“ in Zwettl
Datum: Montag, 20. November 2023 um 18:30 Uhr
Ort: Landwirtschaftliche Fach- und Berufsschule Edelhof
Edelhof 1, 3910 Zwettl
Kosten: Freier Eintritt
Anmeldung und Programm: Reden wir über Geld! LFS Zwettl (welt-der-frauen.at)
Melden Sie sich an, kommen Sie hin – wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Fortbildung im Herbst
Wie jedes Jahr im Herbst bieten wir auch diesmal unseren Klassiker „Hinter der Fassade“ an und freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen.
Seminar „Hinter der Fassade – Handeln gegen häusliche Gewalt“
Gewalt in Partnerschaften ist ein tabuisiertes und mit Mythen behaftetes Thema. Das Sichtbarmachen unterschiedlicher Formen von Gewalt und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, die Gewalt ermöglichen, bilden den Inhalt dieses Seminars. Weitere Themen sind Gewalt gegen Frauen im sozialen Nahraum, die Struktur eines Frauenhauses sowie der Zusammenhang von Trauma und Gewalt. Zusätzlich werden gesetzliche Rahmenbedingungen bei häuslicher Gewalt in den Fokus genommen und das 3. Gewaltschutzgesetz mit Erfahrungswerten diskutiert.
Datum: Dienstag, 28. November 2023 von 9 – 17 Uhr
Ort: 2700 Wiener Neustadt (genauer Ort wird noch bekannt gegeben)
Vortragende: Mag.a (FH) Eva Huber, Sozialarbeiterin Dr.in Melanie Zeller, Pädagogin und Psychotherapeutin
Anmeldung: office@wendepunkt.or.at oder Tel. 02622 / 82 5 96
Kosten: 40 Euro für anerkannte Berater:innen 200 Euro für Vollzahler:innen
WAS IST
Fördererhöhung der Stadt Wiener Neustadt
Seit über dreißig Jahren engagiert sich der wendepunkt als Träger des Frauenhauses und der Frauenberatungsstelle in Wiener Neustadt für Frauenrechte und gegen Gewalt an Frauen. Ein wichtiger Partner dabei ist die Stadt Wiener Neustadt. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt ist von großer gegenseitiger Wertschätzung geprägt“, berichtet wendepunkt-Geschäftsleiterin Elisabeth Cinatl. „Auf Augenhöhe arbeiten wir daran, die Lebensrealitäten von Frauen und Mädchen in Wiener Neustadt zu verbessern.“
Allerdings haben die allgemeinen Preissteigerungen der letzten Monate auch im wendepunkt Betriebskosten und Gehälter in die Höhe getrieben. Frauenstadträtin Erika Buchinger hat vor dem Sommer 2023 darauf reagiert und dem Gemeinderat eine Erhöhung der städtischen Förderung auf 22.000 Euro vorgeschlagen. Von den Gemeindeobersten wurde die Subventionserhöhung einstimmig abgesegnet. Sie ermöglichen damit die nahtlose Fortsetzung der Arbeit des wendepunkt für Gewaltfreiheit und mehr Selbstbestimmung von Frauen in der Region Wiener Neustadt. Danke!
„Ist Luisa da?“
Der wendepunkt führt seit vielen Jahren Projekte in Zusammenarbeit mit der Stadt Wiener Neustadt durch, etwa anlässlich des internationalen Frauentags oder im Aktionszeitraum „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“. Ein aktuelles Projekt in Kooperation mit der Gemeinde nennt sich „Ist Luisa da?“ und wurde in Reaktion auf einen sexuellen Übergriff auf ein minderjähriges Mädchen in der Wiener Neustädter Innenstadt im Frühjahr 2023 in Angriff genommen.
Gemeinsam mit dem Stadtpolizeikommando Wiener Neustadt, dem Verein Jugend & Kultur und dem Sozialservice Wiener Neustadt schult der wendepunkt das Gastropersonal ausgewählter Lokale in der Herrengasse, um sexualisierte Gewalt erkennen und kompetent darauf reagieren zu können. Nachtschwärmerinnen können sich mit dem Code „Ist Luisa da?“ an das Gastropersonal wenden und erhalten rasch und unkompliziert Hilfe. So werden etwa Freund:innen der Betroffenen verständigt, zurückgebliebene Sachen vom Platz geholt, ein Taxi gerufen oder im Bedarfsfall die Polizei alarmiert. Geschulte Betriebe werden mit einem „Ist Luisa da?“-Aufkleber, eine Art Gütesiegel, gekennzeichnet.
Die ersten beiden Schulungen fanden im Juli und September 2023 mit insgesamt 12 Teilnehmer:innen statt. Die Lokalbesitzer:innen, Kellner:innen und Securitymitarbeiter:innen ließen sich jeweils eineinhalb Stunden für sexualisierte Übergriffe sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Alle Teilnehmenden waren mit großem Engagement bei der Sache und zeigten reges Interesse. Cool!
Das Projekt „Ist Luisa da?“ wird von der Wirtschaftskammer Wiener Neustadt unterstützt.
WAS WAR
Kinderbereichstreffen in Wiener Neustadt
Etwa alle zwei Jahre treffen sich jene Mitarbeiterinnen der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser (AÖF), die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, zu einer gemeinsamen Tagung, um sich zu vernetzen und zu einem aktuellen Thema auszutauschen. Ende April 2023 fungierte der wendepunkt dafür als Gastgeber: Die Kinder- und Jugendbezugsfrau des wendepunkt-Frauenhauses organisierte gemeinsam mit ihrer Kollegin aus Neunkirchen ein Kinderbereichstreffen in Wiener Neustadt und stellte es unter das aktuelle Thema LGBTIQ+.
Zwölf Teilnehmerinnen aus ganz Österreich tauschten sich in der zweitägigen Veranstaltung im Hotel Zentral über die jüngsten Entwicklungen aus und erhielten von wendepunkt-Geschäftsleiterin Elisabeth Cinatl einen Überblick das Thema LGBTIQ+. Gemeinsam mit der Pädagogin und Psychotherapeutin Manuela Ertl setzten sie sich mit der Frage auseinander: „Gender*, Queer*, Nonbinary – was bedeutet das für den Kinder- und Jugendbereich im Frauenhaus?“
Gerade bei unterschiedlichen Zugängen und Meinungen zu einem Thema ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben und durch das Abwägen von Argumenten zu einem bewussten Umgang mit komplexen Fragestellungen zu kommen – so auch beim Thema „LGBTIQ+ im Frauenhaus“. Dafür und zur Stärkung der Solidarität unter den Frauenhäusern sind Vernetzungstreffen wie dieses ein unverzichtbares Instrument. Wir bedanken uns herzlich bei den Teilnehmerinnen des AÖF-Kinderbereichstreffens für ihr reges Interesse und die tolle Stimmung.
Sommernachtskomödie Rosenburg spendet für die Küche im wendepunkt-Frauenhaus
Nach einem heftigen Regenguss machte das Wetter dem Anlass alle Ehre, als am längsten Tag des Jahres, am 21. Juni 2023, die Generalprobe zur diesjährigen Sommernachtskomödie Rosenburg über die Bühne ging. Zu den Zuseherinnen des Stückes „Shakespeare in Love“ zählten auch wendepunkt-Geschäftsleiterin Elisabeth Cinatl und Maria Rösslhumer, Geschäftsleiterin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser. Die beiden Frauen waren auf Einladung von Intendantin Nina Blum auf die Rosenburg gekommen, um die Einnahmen des Ticketerlöses aus der Generalprobe als Spende zu übernehmen.
„Obwohl auch der Kultursektor immer wieder mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen hat, ist es Intendantin Nina Blum ein Anliegen, ihre Solidarität mit Frauen zu demonstrieren, die von häuslicher Gewalt betroffen sind“, freut sich Geschäftsleiterin Cinatl über den gelebten Zusammenhalt. Blum wollte die Einnahmen aus der Generalprobe für ein Projekt zur Verfügung stellen, das gewaltbetroffenen Frauen in Niederösterreich direkt zugutekommt. Über Vermittlung des Dachverbandes AÖF wurde die Neugestaltung der Küche im wendepunkt-Frauenhaus in Wiener Neustadt als Empfängerin ausgewählt. Wir bedanken uns herzlich für die großzügige Zuwendung!
Eine neue Küche im Frauenhaus
Nicht zuletzt der Zuschuss der Sommernachtskomödie Rosenburg hat es möglich gemacht, auch viele kleinere finanzielle Beiträge sowie die Material- und Arbeitsspenden unserer Handwerker haben es ermöglicht: Nun steht sie tatsächlich, die neue Küche im Frauenhaus. Juhuuu!
In weniger als drei Wochen verlegten die Professionisten im Sommer Kabel, sanierten die Wände, zauberten einen frischen Laminatboden und bauten schließlich eine wunderschöne neue Küche ein. Moderne Geräte und ein schlaues Aufbewahrungskonzept ermöglichen unseren Bewohnerinnen nun das Kochen und Backen in professioneller Atmosphäre.
Vor allem aber hat sich durch den Umbau die Aufenthaltsqualität im wichtigsten Raum des Frauenhauses stark verbessert. Ein großer Esstisch mit bequemen Stühlen bietet ausreichend Platz für alle Bewohner:innen, für die großen ebenso wie für die mittleren und ganz kleinen. Die liebevolle Dekoration und der achtsame Umgang mit der neuen Küche zeigen uns, dass die Bewohnerinnen die Neugestaltung wertschätzen und sich auf diese Weise bei uns und allen Spender:innen bedanken. Da schließen wir uns gerne an: Vielen Dank im Namen aller Bewohner:innen des wendepunkt-Frauenhauses für alle Beiträge!
Weitere interessante Informationen und Fotos unserer Veranstaltungen finden Sie auf facebook und instagram.
Ihre Spende unterstützt Frauen und Kinder in Not - und ist steuerlich absetzbar. Kontonummer AT45 2026 7000 0000 3715, Wr. Neustädter Sparkasse (BIC WINSATWNXX)
Verein wendepunkt – Frauen für Frauen und Kinder Neunkirchnerstraße 65a 2700 Wr. Neustadt
Telefon: 02622/825 96 ZVR-Nr. 83 99 12 584
office@wendepunkt.or.at www.wendepunkt.or.at
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