Wann brauche ich ein Frauenhaus?
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Ein Frauenhaus bietet Schutz und Sicherheit vor nahestehenden gewalttätigen Personen, die Frauen und Kinder bedrohen bzw. von denen Frauen und Kinder Gewalt erfahren (haben).
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Eines vorweg: Gewalttäter benutzen unter anderem körperliche und psychische Gewalt, um Macht und Kontrolle über Frauen und Kinder auszuüben und ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Nicht alle Gewaltformen sind jedoch einfach als solche zu erkennen.
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Kommt Ihnen das bekannt vor?
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Ich darf nicht alleine einkaufen gehen.
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Mein Freund oder Ehemann ruft ständig in der Arbeit an, weil er eifersüchtig ist und mich kontrollieren will.
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Er beschimpft mich.
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Er droht, mich umzubringen.
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Er zwingt mich zum Sex.
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Ich muss um Geld betteln.
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Er sagt mir ständig, ich sei verrückt.
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Er schlägt mich, manchmal auch die Kinder.
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Meine Schwiegermutter beschimpft mich auch und droht mir, die Kinder wegzunehmen.
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Dann wieder bittet er mich um Verzeihung.
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Aber vor anderen Leuten kann er so nett sein ...
Sie sind nicht die Einzige, der so etwas passiert! Und sie sind niemals selbst schuld an der erlittenen Gewalt! Jene Person, die die Gewalt ausübt, hat alleine die Verantwortung dafür zu tragen!
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Weitere Informationen zu Formen von Gewalt an Frauen finden Sie hier.
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Telefon: 02622/880 66
Erste Schritte aus der Gewalt
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Wenn Sie in einer Gewaltbeziehung leben, ist es sinnvoll, sich einen Plan zu überlegen, wie Sie sich in Sicherheit bringen können. Was dabei wichtig ist, bestimmen Sie selbst.
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Wir geben hier einige Anregungen:
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Legen Sie sich einen Fluchtplan zurecht.
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Sichern Sie sich eine Möglichkeit zu telefonieren.
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Notieren Sie sich die wichtigsten Notrufnummern (wendepunkt-Frauenhaus in Wr. Neustadt
Telefon 02622/880 66). -
Überlegen Sie sich, von wem Sie Unterstützung erhalten könnten.
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Bereiten Sie Ihre Kinder auf die Flucht vor - und betonen Sie dabei, dass die Kinder nicht an der Gewalt schuld sind.
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Deponieren Sie Zweitschlüssel an einem sicheren Ort.
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Sichern und kopieren Sie Dokumente und Sparbücher.
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Bereiten Sie eine Notfalltasche vor.
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Sammeln Sie Beweise: dokumentieren Sie die Gewalttaten (Protokolle, Fotos).
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Erkundigen Sie sich nach einer Unterkunft für den Notfall - bei Freunden, Verwandten oder im Frauenhaus.
Hier finden Sie einen Sicherheitsplan zum Herunterladen und zum Ausdrucken:
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Während Ihres Aufenthaltes im Frauenhaus werden Sie von einer Bezugsbetreuerin auf Ihrem Weg in ein neues, selbstbestimmtes Leben begleitet. Sie unterstützt Sie bei Behördenwegen, der Arbeitssuche, dem Arbeitserhalt bzw. der Berufsorientierung, der Wohnungssuche bzw. dem Erhalt der Wohnung und berät Sie bei Fragen zu Obsorge, Unterhalt, Aufenthalt, zu finanziellen Belangen etc…
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Was wir für Sie und Ihre Kinder tun
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Was wir für Sie tun
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Angebote und Leistungen
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Wir bieten vorübergehenden Lebensraum für Sie und Ihre Kinder.
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Sie leben vorübergehend mit anderen Frauen und Kindern, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, in einem Haus.
Im Frauenhaus bewohnt jede Frau mit ihren Kindern ein eigenes Zimmer.
Das Wohnzimmer, die Küche, Bad und WC werden gemeinsam benützt.
Sie leben selbstständig und sind für sich und Ihre Kinder verantwortlich.
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Die Übergangswohnung bietet Raum für eine Frau und maximal drei Kinder.
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Wir begleiten Sie zu Behörden und Gericht.
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Wir unterstützen Sie bei der Durchsetzung rechtlicher Ansprüche.
Wir bieten kostenlose juristische Beratung.
Wir begleiten Sie zu Polizei und Gericht (bei Anzeigen, in Obsorge- und Scheidungsangelegenheiten etc.).
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Wir unterstützen Sie bei der Wohnungssuche, bei der Arbeitssuche und in lebenspraktischen Fragen.
Wir begleiten Sie in der Krisensituation.
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Während Ihres Aufenthaltes im Frauenhaus werden Sie von einer Bezugsbetreuerin auf Ihrem Weg in ein neues, selbstbestimmtes Leben begleitet.
Wir bieten professionelle Unterstützung durch unser fachspezifisch ausgebildetes Team.
Wir begleiten Sie in Ihrer Auseinandersetzung mit und in der Verarbeitung von erlittenen Gewalterfahrungen.
Unsere Unterstützung soll Ihnen helfen, die für Ihr Leben stimmigen Entscheidungen und Lösungen selbst zu finden.
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Was wir für Ihre Kinder tun
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Kinder und Jugendliche sind IMMER von der Gewalt (mit-)betroffen, entweder als Opfer oder aber als Zeug*innen. So wie Frauen in dieser Akutphase eine professionelle Unterstützung benötigen, bekommen auch die Kinder professionelle Unterstützung, um erfahrene Gewalt und die Trennungssituation zu bewältigen.
In der Kinderbezugsfrau haben die Kinder und Jugendlichen eine Ansprechpartnerin und Vertrauensperson. Die Interessen und Rechte der Kinder werden von ihr vertreten. Die Kinder und Jugendlichen können sich als eigenständig erleben und eine gewaltfreie, beschützende Umgebung kennen lernen, in der ihr Selbstvertrauen gefördert und gestärkt wird.
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Folgende Angebote werden von der Kinderbezugsfrau bereitgestellt:
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Krisenintervention
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spielpädagogische Angebote im Einzel- und Gruppensetting
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Gesprächsangebote für die Mütter im Einzel- und Gruppensetting
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freizeitpädagogische Aktivitäten mit einem männlichen Kinderbetreuer
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bei Bedarf Begleitung zu Institutionen wie Schule, Kindergarten, Gericht und Beratungsstellen
Informationen für Kinder und Jugendliche zum Thema häusliche Gewalt finden Sie auch unter