ZIVILCOURAGE
Sexualisierte Gewalt im öffentlichen Raum ist eine weit verbreitete, aber oft unsichtbare Form der Gewalt, die das tägliche Leben der Betroffenen stark beeinträchtigt und auch das gesellschaftliche Klima belastet.
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Um hier entgegenzuwirken, braucht es vor allem mehr von:
Empowerment und Zivilcourage!
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Was versteht man unter Empowerment konkret?
Empowerment gegen sexuelle Übergriffe bedeutet, Menschen mit Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten auszustatten, um sich selbst und andere zu schützen. Es geht darum die eigenen Rechte und Handlungsmöglichkeiten zu kennen und Werkzeuge in die Hand zu bekommen, sich zu verteidigen und Gehör zu schaffen. Hier einige konkrete Ansätze:
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Gesellschaftliche Sensibilisierung und Prävention : Aufklärung und Bildung zu Themen wie Selbstbestimmung und körperliche und emotionale Grenzen, rechtliche Rahmenbedingungen, Wissen über Unterstützungsangebote, Verhinderung von Victim-Blaming,…
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Selbstbehauptung und Selbstverteidigung
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Selbstbehauptung ist ein entscheidender erster Schritt zur Selbstverteidigung, da sie dir hilft, deine Grenzen zu erkennen und klar zu kommunizieren. Wenn du in der Lage bist selbstbewusst für dich einzutreten, kannst du potenzielle Konflikte oft schon im Vorfeld entschärfen.
Bsp: Ich-Botschaften, Nein – Sagen, achte auf Körpersprache (aufrecht stehen, Blickkontakt halten, feste Stimme) etc.
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Schaffung sicherer Räume - : durch das Wissen wie und wo ich mir Hilfe holen kann – durch Notrufnummern, Apps oder durch das Aufbauen von Unterstützungsnetzwerken mit Freunden, Familie und Kollegen.
Empowerment KANN das Risiko, Opfer von Übergriffen zu werden, minimieren
WICHTIG: Die Verantwortung für Gewalt liegt IMMER beim Täter!
Wie kann Zivilcourage aussehen?
Zivilcourage ist ein wichtiges Werkzeug, um bei sexualisierter Gewalt einzugreifen und Betroffenen zu helfen. Dabei gilt es, die eigene Sicherheit und die der Betroffenen zu berücksichtigen. Hier sind einige Handlungsmöglichkeiten:
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Situation erkennen und einschätzen
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Wahrnehmen, ob körperliche, verbale oder nonverbale Gewalt vorliegt.
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Gefährdung der Beteiligten und eigene Sicherheit abwägen.
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Direktes Eingreifen (sofern sicher)
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Täter klar ansprechen: „Hören Sie auf!“
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Betroffene unterstützen und Solidarität zeigen: „Kann ich helfen?“
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Indirektes Eingreifen
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Polizei oder andere Helfer*innen alarmieren.
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Ablenkungsmanöver nutzen, um die Situation zu unterbrechen.
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Gemeinschaftlich handeln
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Andere aktiv um Mithilfe bitten.
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Sensibilisierung und Aufklärung in der Gesellschaft fördern.
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Nach der Tat Unterstützung leisten
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Zuhören, ohne zu bewerten, und Entscheidungen der Betroffenen respektieren.
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An Beratungsstellen oder Hilfsangebote weiterleiten.
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Selbstschutz beachten
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Eigene Sicherheit priorisieren, Hilfe holen, wenn nötig.
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Details der Situation merken, um später Zeugenaussagen zu machen.
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Wichtig: Jede Form von Unterstützung zählt – Sicherheit geht immer vor!
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